„Ich bin für meine Forschungstätigkeit viel gereist. Ich hatte nie daran gedacht, Sizilien zu verlassen. Für die Universitätsausbildung, die ich erhalten habe, bin ich Italien dankbar. Ich habe mich jedoch entschieden, nach Berlin zu ziehen und hier zu leben, um zu versuchen, mich beruflich in einem akademischen Kontext zu verwirklichen, der weniger frauenfeindlich ist als der italienische.
„Ich wollte eine Erfahrung als Missionar im Ausland machen, neue Länder und neue Menschen kennenlernen, mich mit einer neuen Mentalität auseinandersetzen. Der mir vorgeschlagene Tätigkeitsort Hamburg gehörte nicht zu meinen Favoriten. Ich habe jedoch aus Gehorsam zugesagt.
„Ich wollte immer eine missionarische Erfahrung machen, aber ich dachte nicht daran, dies in Deutschland zu erleben. Ich dachte an ein afrikanisches Land, da ich die Mission nur in Bezug auf arme Länder sah.
„Die Schwierigkeiten bei meiner Ankunft in Deutschland – einem mir damals noch weitgehend unbekannten Land – haben mich dazu gebracht, wieder Kontakt zu mir selbst aufzunehmen. Es kam zu einer Art „Rückkehr zu meinen Ursprüngen“, die mir die Kraft gab, mich einzuleben.
„Bevor ich meinen Mann heiratete und nach Hannover kam, hatte ich das Bild von Deutschland als einem kalten Land, in dem ich nie leben würde. Stattdessen hätte ich gerne ein Studium der Erziehungswissenschaften angegangen, an der Universität Urbino. Am liebsten wäre ich allerdings in Italien geblieben.
„Ich habe mich in Deutschland willkommen gefühlt: Die Deutschen lieben Italien, die Italiener und ihre Kultur. Allerdings fühlte ich mich von Ausländern mehr verstanden als von den Deutschen selbst. Ich fühlte mich in meinen Anstrengungen, auf meinem Berufsgebiet erfolgreich zu sein, verstanden.